Wie man Nordföhn für Auftrieb nützen kann
Trotz laufender Olympischer Sommerspiele in Paris fand sich rund die Hälfte der Panathletinnen und Panathleten zum Augustanlass im Hotel Zofingen ein. Programmchef Rolf Kaiser berichtete «noch ganz im Flow» von seinen Erlebnissen an den olympischen Schiesswettbewerben in Châteauroux, wo die für die Freischützen Balsthal-Klus aktive Fricktalerin Chiara Leone die einzige Schweizer Goldmedaille im Kleinkaliber-Dreistellungsmatch holte.
Seit 35 Jahren zieht Referent Daniel Frey seine Kreise am Firmament. Mit seinem Bruder Thomas holte er in der Zeit als Spitzensportler ab 1996 fünfmal in Serie den Titel des Landesmeisters. Diese Ära ist längst Geschichte. Der mittlerweile 58-jährige Oltner braucht aber auch das Alter nicht zu scheuen. «Auch mit 65 Jahren gehört man in dieser Sportart noch nicht zum alten Eisen», denn die Erfahrung und die mentale Vorbereitung hätten ein grosses Gewicht.
Dass die Faszination für das Gleiten in den Lüften unvermindert geblieben ist, war Daniel Frey bei seinem Vortrag im Hotel Zofingen von A bis Z anzumerken. Der Oltner Architekt entführte das Publikum auf die Alpensüdseite, um den besonderen Reiz des Segelfliegens bei Nordföhnlagen zu erläutern. Dann sucht der Pilot nicht unbedingt das thermische Fliegen, den Auftrieb bei steigender erwärmter Luft, sondern macht das Beste aus den dynamischen Verhältnissen. Aus den Wellen hinter den Gebirgshauptkämmen kann er ebenso Kapital schlagen, wie aus den Hangaufwinden in den quer zum Nordföhn stehenden Gebirgszügen auf der Alpensüdseite. Wer mit den Verhältnissen geschickt umgehen kann, gelangt immer wieder, wie durch einen Lift angehoben, in immer neue Höhen und kann sich Hunderte Kilometer weit tragen lassen und auch wieder den Rückweg finden.
Segelflugzeuge verfügen längst über mehr Instrumente als die analogen Geschwindigkeits- und Höhenmessgeräte. Die Elektronik hat in einem Ausmass Einzug gehalten, dass Daniel Frey von einer enormen Entlastung für den Piloten spricht. Das Radar- und Kollisionswarnsystem, das Kabelwarngerät und ein Navigationsgerät, das jede Flugbewegung nachzeichnet, stellte er mit einem Blick ins Cockpit vor. Die Elektronik und die Digitalisierung haben auch das Wettbewerbssystem verändert. So nützen heute 500 von 2500 Segelfliegern in der Schweiz die Plattform www.weglide.org , um Flüge weltweit live zu verfolgen, ihre Flüge hochzuladen, miteinander zu vergleichen und so auch in eine sportliche Konkurrenz zu treten. Die besten fünf Flüge entscheiden über die Jahresbesten. Dadurch haben die zeitlich aufwendigen nationalen Meisterschaften an Stellenwert verloren.